In der Anfangsphase meiner Selbstsständigkeit war es nicht so einfach sich auf ein ganz bestimmtes Durchstartungsziel festzulegen. Natürlich musste es mit einer Software beginnen, da das Programmieren schon seit etwa 18 Jahren zu meinem Beruf zählt. Wer schon einmal das Internet akribisch durchforstet hat, unter der Absicht eine Idee zu finden, die noch gar nicht auf dem Markt ist, der wird mich sicherlich verstehen, wie frustrierend überfüllt die Onlinewelt einem vorkommen kann. Ist man erst einmal in einer Idee verfangen, kann sich das schon in ein paar Wochen als eine schlechte Richtung herausstellen. Dabei liegt es nur selten an der eigenen Aufmerksamkeit, sondern mehr an dem Gebiet, in dem man sich verstärkt bewegt und immer wieder etwas entdeckt, wovon man glaubte, dass es bestimmt so noch gar nicht gibt.
Der richtige Funke zündete bei mir dann eher langsam durch verschiedene (Fehl-)Versuche und aus unterschiedlichen Vorschlägen, die unter anderem mithilfe mehrerer Startup Ratgeber aufkamen. Es musste etwas werden, wofür ich morgens gerne aufstehe und von dem ich überzeugt bin, dass ich es noch viele Jahre gerne machen würde. Die Corona-Zeit war da ebenfalls ein guter Wegweiser, wo ich wohl nicht der Einzige war, der etwas gegen die psychische Belastungen, (die noch lange Folge des Virus werden sollten), unternehmen wollte. Zu meinem Glück konnte ich bereits viele Erfahrungen bei der Entwicklung sozialer Plattformen und medizinischen Softwarestandards sammeln. Ohne die Kenntniss der inzwischen schwer überblickbarer Andorderungen, die sich auch in Punkto Sicherheit etabliert haben, wäre möglicherweise für manch andere Startups eine längere Entwicklungzeit nötig gewesen (als bei mir mit etwas mehr als zwei Jahren). Aber vielleicht ist das auch nur eine schön zurechtgelegte Ausrede, um so manche nutzlose Zeit für mich zu rechtfertigen 😉
Am Ende bin ich aber froh und sogar stolz, dass zwei so umfangreiche Plattformen entstanden sind. Natürlich wird die Zukunft erst zeigen müssen, ob meine Vorstellung erfüllt werden kann und viele Menschen hier die passende Hilfe finden. Schließlich liefere ich damit nur ein Werkzeug mit einer möglichen Basis (aus zwei Komponenten). Mit welchem Leben sich diese Umgebung nun füllt, dass sollen natürlich die Teilnehmer selbst entscheiden. Sich hier das nötige Vertrauen zu verdienen ist ein langwieriger Prozess, auf den ich mich gerne einlasse. Auch ich selbst zähle eher zu einer skeptischeren Sorte, der sich nicht gerne auf jedem sozialen Medium anmeldet, um damit nicht zu viele meiner Daten zu verschenken. Dieses hoffentlich noch gesunde Misstrauen sollte auch dazu führen, dass Anonym-Chat und Selbsthilfe-Netzwerk mit so wenig Daten wie möglich auskommen sollen, wobei ebenso immer wieder hinterfragt werden muss, ob die Privatsphäre noch gewährleistet werden kann. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt und hoffe natürlich hier den richtigen Nerv getroffen zu haben. Zumindest fände ich es schade, wenn hier nur noch eine weitere nette Idee entsteht, über die man nach ein paar Wochen Recherche vielleicht mal irgendwie so drüberstolpert.
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